NOVA Bordairrace – Graz 2018

NOVA Bordairrace – Graz 2018

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Das Rennen ist vorüber.. Erfolgreich ist anders!
Markus Anders gewinnt das Rennen verdient 

Ein spiel mit den Beinen, einmal Duschen in der Luft und einem vernichtenden Umweg zum Schluss.

Grün: Markus Anders
Blau: Ferdinand Vogel

 

Der Aufstieg aus dem Stadtzentrum Graz zum Schöckel hinauf (18,7 km und 1200 hm) verlief ganz ok. Innerhalb von 3h war ich oben – unterschätzte aber meinen Flüssigkeitshaushalt etwas.


Der Startplatz war in Wolken. Riesige Türme standen herum und wann immer man raus schauen konnte, sah es nicht besser werdend aus. Irgendwann entschied ich mit als einer der ersten es in einer kleinen Gruppe guter Piloten zu wagen.
Wir flogen sofort ins Lee nach Norden. Schatten und keine Berge – perfekte Voraussetzungen!
Irgendwie mogelten wir uns zu fünft tief in die höheren Berge. Das Wetter wurde hier besser, bis es abermals durch Ausbreitungen (Wolken) abschattete. Von meiner Gruppe schaffte nur ich es in der Luft zu bleiben..
Siegessicher flog ich weiter. “Sicherlich hatte es kein weiterer durch die erste Schattenphase am Start geschafft”, dachte ich mir.
Meinen Wendepunkt setzte ich zwangsweise. Es fing das Tröpfeln an, als ich gerade das einfach zu fliegende Tal nach Liezen erreichte. Dort regnete es deutlich. Kurz spielte ich mit dem Gedanken topzulanden und zu warten. Doch es strömte inzwischen was das Zeug hielt auch bei mir nass von oben.
FLUCHT zurück!
Klitsch nass ging es im besten Steigen zurück über meine laufenden Konkurrenten hinweg. Weiter aufdrehen und um das Regengebiet herum fliegen war keine Option mehr. Zwei mal probierte ich es – sofort ging der Schirm in den Sackflug.


Als ich im Tal landete war meine Daunenjacke immer noch durchnässt.
Am Boden stehend (15Uhr) wurde das Wetter wieder richtig gut und viele weitere Mitstreiter überflogen mich in den größten Höhen.


Der Rückweg mit abendlichem Abgleiten und tagsdrauf nochmals 20km gehen/joggen ging schleppend voran.

Der Finale-Flug von der Roten Wand zurück zum Schöckel verlief fast perfekt. Ich entschied mich für einen Umweg nach Osten. Dort stand die einzige Wolkenstraße zur vorderen Ridge. Leider wusch es mich kurz vorm erreichen dieser mit Gleitzahl 1:1,2 vom Himmel. Im Lee schlug ich oben am Berg ein – Flüchten ging nicht und bis zum Schluss war ich mir sicher über den Bergrücken noch drüber zu kommen.


Inzwischen standen große Gewitter westlich und nördlich rum. Die thermischen Ablösungen waren an meinem Landeplatz enorm. Mein Bauchgefühl entschied sich gegen ein erneutes Starten. Und meine Handy App sagte mir schließlich 23 km und 1000 Hm laufen vorher. Zu viel für 2,5h restliche Racetime!

Das Rennen war vorüber 
63 km Distanz gelaufen
3600 Höhenmeter rauf
114,5 km Gewertete Distanz

Es gibt noch viel zu lernen bei diesen hike-and-fly Wettbewerben. Mein 3ter Bewerb dieser Art mit vielen interessanten Erfahrungen