CROSSALPS 2011 – 33 Stunden Fliegen und Gehen – Über das Pech, Glück zu haben

CROSSALPS 2011 – 33 Stunden Fliegen und Gehen – Über das Pech, Glück zu haben

Next Post Previous Post

Dear Friends from the NOVA Pilots Team,

we have agreed to publish everything in Eglish to make it undestandable for everybody. This little article is based on another story which I have already written – in German. Being very busy at the moment, I don’t have the time to translate it and aplogize for this, It is about the CROSSALPS, a 33 hour non-stop out am return competition in our area. In 2011, I did it fort he tird time and ist big fun! Poor man’s X-Alps – you could also say.

CROSSALPS 2011: Ausgangsort Grainbach und die Hochries

Zwei Dinge vorweg: 1. Es gibt wesentlich einfachere Wege an ein buntes Promotion-T-Shirt zu bekommen. 2. Es sollten nur jene weiterlesen, die ein erhebliches Maß an Leidensfähigkeit mitbringen, falls sie in Erwägung ziehen sollten, selbst mal bei den Crossalps mitzumachen… Ach, und auch jene, die sich an der Verrücktheit anderer erfreuen…


Meine Frau Nicole hält mich für gänzlich verrückt, denn ich mache 2011 schon zum dritten Mal bei den Crossalps mit. Sie sieht die Crossalps so: „Meistens ist das Wetter schlecht. Erst fliegt ihr bei schlechten Verhältnissen. Dann landet ihr irgendwo, geht noch ein Stück bis weiter bis nirgendwo – und dann geht ihr zurück. Und meistens wandert ihr an der Straße lang – wegen der direkten Linie.“ Viele Male schon versuchte ich ihr erklären, dass der Mix fliegerischen Fähigkeiten, Ausdauer und das Treffen taktischer Entscheidungen seinen Reiz hat. Aber sie bleibt dabei: Crossälpler haben allesamt einen an der Waffel!

Crossalps 2011: Samstag morgen in Grainbach vor dem Start

Und als ich am Morgen des Starts zum letzten Mal das Flugwetter checke, scheint es, als habe sie nicht ganz unrecht: Viel Wind aus West, wenig Thermik, niedrige Basis, Regen- und Graupelschauer und vielleicht sogar Gewitter. Am Samstag noch etwas besser als am Sonntag… Meine Motivation befindet sich im Fullstall. Das klingt wie vor zwei Jahren, als das größte Problem darin bestand, überhaupt zu fliegen… Ich verfluche Ben Liebermeister innerlich, weil ich ihm versprochen habe, für das DHV-Info einen Artikel zu verfassen.

Dennoch: in treuer Pflichterfüllung treffe ich in Grainbach ein. Und siehe da, das Starterfeld ist verblüffend vollständig anwesend: lauter harte Burschen und Mädels. Von letzteren – wie immer beim Fliegen – zu wenige. Für die Piloten stellen sich alljährlich die gleichen taktischen Fragen: Welche Richtung wähle ich? Und wie weit fliege ich, damit ich am Sonntag auch noch rechtzeitig zurückkomme? Wegen des Westwindes entscheiden sich dieses Jahr die meisten, nach Osten zu fliegen.

Ich lasse es beim Aufstieg so beschaulich angehen, dass der Gipfel der Hochries in den Wolken verschwunden ist, als ich den Startplatz erreiche. Der X-Alps erfahrene Stefan Bocks ist bereits Richtung Südosten entflogen und am Nordhang des Klausen wieder gelandet. Der wirkt ambitioniert!

Crossalps 2011: Wolken am Startplatz Hochries

Crossalps 2011 - warten auf den Start auf der Hochries

Meine Motivation fällt weiter, aber es hilft ja nix. Irgendwann macht es dann wieder auf und mit einem Grüppchen weiterer Spätstarter komme ich doch noch raus. Vom laminaren Wind lassen wir uns ostwärts tragen.

Crossalps 2011: hoch Ÿber Aschau

Während die meisten am Fuß der Kampenwand landen müssen, kann ich ein wenig aufsoaren, muss aber trotzdem im Skigebiet landen. Den erneuten Start weiter oben vereitelt erfolgreich eine Bäuerin, die um das seelische Wohl ihrer – wirklich weit entfernt grasenden – Kälber fürchtet. Ich hingegen fürchte ernsthaft um das seelische wie körperliche Wohl der Bäuerin. Sie ist, ich formuliere mal diplomatisch, nicht eben tiefenentspannt. Bloß kein Herzkasperl! Zusammen mit meinen Vereinskameraden Petra und Rainer, die mit dem Tandem starten, wandere ich hinüber zur Hochplatte. Luftlinie ganz nah, zu Fuß ewig weit.

CROSSALPS 2011 - immer wieder Regenschauer

Was wir nicht wissen, aber ahnen: Einige wenige Piloten, haben das Pech, dass sie Glück haben. Will heißen, sie erwischen es beim Fliegen so gut, dass sie trotz der bescheidenen Verhältnisse recht weit kommen. Sie wissen: Wenn ich jetzt noch weit wandere, habe ich eine Chance auf eine sehr gute Platzierung!

CROSSALPS 2011 - Regen bogen vor Bergen

Am extremsten tut dies der spätere Gesamtsieger Martin Gruber: Er fliegt von der Kampenwand bis kurz vor Salzburg, wo er wegen der Kontrollzone des Flughafens landet, wandert durch Salzburg auf den Gaisberg und fliegt weiter bis fünf Kilometer vor dem Fuschlsee. Und muss nun versuchen, rechtzeitig bis 17 Uhr nach Grainbach zurückzukommen!

Petra, Rainer und ich sitzen derweil auf einer Alm bei einer deftigen Brotzeit einen Regenschauer aus und starten dann zu unserem zweiten Flug von der Hochplatte. Irgendwo landen (bei mir zwischen Grassau und Bergen), dann noch ein Stück wandern und im Nirgendwo umdrehen (bei mir kurz hinter Siegsdorf). Nicole holt mich ab und wir essen gemütlich beim Italiener in Bergen, wobei wir nicht die Einzigen sind. Das gefällt mir: Kein übersteigerter Ehrgeiz.

Crossalps 2011 - I'm walking.... zwishcne Grassau und Bergen

Ich übernachte im heimischen Bett und Nicole setzt mich am Sonntagmorgen wieder in Siegsdorf zum „Wandertag“ ab. Jene mit Aussicht auf eine gute Platzierung wanderten die Nacht durch. Zur Info für alle, die vielleicht auch mal bei den Crossalps mitmachen wollen: 17 Leute wandern über 80 km! Und es kommen ja auch noch die Höhenmeter dazu…

CROSSALPS 2011: gemeinsam wandert es sich leichter

CROSSALPS 2011: Wenn wir das frŸher gewusst hŠtten

Eine perfekte Punktlandung legt am Ende Martin Gruber hin: Nach insgesamt 48,7 Flugkilometern und unglaublichen 132,35 Kilometern zu Fuß läutet er um 16 Uhr 50 als überlegener Sieger die Zielglocke in Grainbach. Gott sein Dank hatte ich das Glück, beim Fliegen ein wenig Pech gehabt zu haben…

CROSSALPS 2011: Kurz vor Grainbach

Erfreulich aus NOVA-Sicht: Lisa Bauer, eine Freundin von Mik Broschart gewinnt die Damenwertung mit einem Oryx mit 91,18 Crossalps-Punkten und ein Laufstrecke von 83,33 km. Bei den Männern wird Thomas Hofbauer (Mentor 2) Dritter (131,63 Punkte und 123,27 km). Ich werde gemütlich 20 (77,17 Punkte, 68,88 km).

Und auch wenn Nicole anderer Ansicht ist: CROSSALPS ist geil. Nächstes Jahr bin ich wieder dabei!

CROSSALPS 2011: Siegerinnen

CROSSALPS 2011: Gewinner Herren

Info CROSSALPS

2011 fanden die Crossalps zum fünften Mal statt. Die 75 Startplätze waren bereits Monate zuvor ausgebucht. Wer mitmachen will, muss sich früh anmelden. Es gibt mehr Verrückte als man denkt.

CROSSALPS 2011: David MŠrz hat nur eine an jedem Fu§ - aber rund

CROSSALPS 2011: Massage der mŸden Helden im Ziel

Ablauf: Beginn ist jeweils am Samstagmorgen um acht Uhr, Ende am Sonntagnachmittag um 17 Uhr. In 33 Stunden versucht man, sich soweit wie möglich vom Start- und Zielort Grainbach zu entfernen und rechtzeitig wieder zurück zu kommen. Erlaubt: fliegen oder gehen. Die Wertungsstrecke bemisst sich aus 2 x Luftlinie zwischen Grainbach und dem Wendepunkt (am Limit). Wer rechtzeitig zurückkommt, erhält 20 % Finisher-Bonus. Der Fluganteil an der Wertungsstrecke muss mindestens 20 % in direkter Flugrichtung betragen.

Infos: www.Crossalps.com

Tipps

–        Unbedingt versuchen, die 20 % Finisher Bonus zu bekommen.

–        Es zählt nur der Anteil der Flugkilometer, die in der direkter Linie zwischen Start und Wendepunkt liegen.

–        Eigentlich gibt es drei Hauptrouten. Für alle drei sollte man einen möglichst direkten Rückweg zu Fuß (kein Zickzack, nicht zuviel bergauf und bergab) bereits daheim sorgfältigst planen!

–        Ein GPS mit einer routingfähigen Karte (am besten Garmin Transalpin, weil akkurat und grenzüberschreitend) ist unterwegs Gold wert.

Ergebnisse

Platz

Namen

Crossalps-Punkte

Laufstrecke (km)

Damen
1 Lisa Bauer

91,51

83,33

2 Christin Kirst

77,48

79,82

3 Marianne Bichler

64,50

76,20

Herren
1 Martin Gruber

170,57

132,25

2 Gerald Gold

139,00

110,77

3 Thomas Hofbauer

131,63

123,27

Tandem
1 Marinus Gruber / Stefan Hafner

81,53

75,71

2 Robin Frieß / Sebastian Weidenthaler

67,50

62,40

3 Daniel Wagner / Sebastian Wegmann

51,02

43,02