“MENTOR 5 and me” bei den German Flatlands 2018 – mein erster richtiger Wettbewerb

“MENTOR 5 and me” bei den German Flatlands 2018 – mein erster richtiger Wettbewerb

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German Flatlands 2018 – ein richtig echter Wettbewerb – dass ich das mal mitmache, hätte ich vor zwei Jahren noch gar nicht geglaubt. Das „Alte Lager“ war mir als sagenumwobener Gleitschirm-Hotspot schon lange ein Begriff, und Thoralf hat mich motiviert: Einfach mal mitmachen, Erfahrung sammeln, Spaß haben! Na gut, aber aufgeregt bin ich trotzdem…

Morgens um 9 Uhr dann das Briefing- und meine innere Aufregung beginnt. Startfenster um 11.30, Elapsed Time, Nordwinde, Südwinde, Mittelwinde, Startreihe, Startnummer- all die Begriffe befeuern kontinuierlich meine Anspannung. Dann heißt es „Christine, du machst dich bitte fertig und stellst dich auf Position drei.“ Der Wind im 90 Gradwinkel zur Startbahn und in den Böen nicht gerade schwach- Bedingungen, zu denen ich an der Winde noch nie gestartet bin. Meine Hände pitschnass, mein Herz klopft, im Kopf die Tipps von Thoralf: „Flieg die Wolke von rechts an und orientiere dich an den Windrädern und dann einfach mit dem Wind, bis du die Cargolifterhalle siehst, aber Achtung: Nicht in den Luftraum drücken lassen…“. Puh, alles klar!…Welche Windräder überhaupt? “Pilot und Gerät startklar…“ und mit 6,5 m/s zieht mich die Winde hoch.

Den ersten Task habe ich versemmelt. Die stark versetzte Thermik hat mich aus dem Startzylinder geschoben, zurückfliegen war aussichtslos. Ich war am ersten Abend einigermaßen frustriert.

Neuer Tag, neuer Task. Eine 80 km Aufgabe, die im Vorfeld schon als schwierig deklariert war, weil durch Windrichtung und Luftraum keine ideale Linie zu fliegen sein wird. Interessanter Weise nimmt mir die Ansage aber auch den Druck, denn wenn man es eigentlich eh kaum schaffen kann, kann man auch entspannt rangehen. Mit meiner Startnummer ganz am Ende habe ich genug Zeit, mir anzuschauen, welche Taktiken die Piloten nach dem Start so praktizieren. Ich schmiede einen Masterplan: Ausklinken und geduldig erstmal aufdrehen.

Ganz oben, als sich meine Aufregung etwas legt, habe ich Zeit, die Piloten um mich herum zu registrieren. Ich entdecke Markus Kaup – ein schönes Gefühl, mit einem Teamkameraden auf 1600 m zu kreisen. Er gibt mir ein Zeichen: Losfliegen! Schwups, ist die ganze Aufregung wieder da. Losfliegen, ins 80 km entfernte Rathenow. Geil. Geil. Geil. Irgendwie gelingt es mir, mich in der Blauthermik 67 km entlangzuhangeln. Immerhin schaffe ich damit den 38. Platz in der Tageswertung.

Das hat mich gefreut. Einige Enzos, Zenos und Mantras hinter mir und meinem MENTOR 5. Jawoll! Total beflügelt schlafe ich ein, während ich die Thermik im Liegen noch nachspüre – ein herrliches Gefühl.

Insgesamt fand ich das Erlebnis im Alten Lager spitze. Es ist wie Ponyhof für Gleitschirmflieger und ich bin im nächsten Jahr auf alle Fälle wieder am Start. Und hoffenltich um einiges gelassener.

Danke an Thoralf für den Support vor Ort, bist der Super-Flachland-Captain!

Bildnachweise:

  1. Beata Bernat
  2. Thoraf Hase
  3. Markus Kaup
  4. Markus Kaup
  5. Pedro Citoler
  6. Astrid Haubrich
  7. Björn Gerhart