Endlich mal weniger WInd – und endlich mal ein halbwegs gutes FAI-Dreieck vom Hochfelln

Endlich mal weniger WInd – und endlich mal ein halbwegs gutes FAI-Dreieck vom Hochfelln

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To all English speaking friends: the photo capture texts are in English.

Und vor allem: Endlich mal richtig wunderbares Gleitschirmfliegen…

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One of the first raverses to Dürrnbachhorn – cloudbase slowly rising

 

Ich fuhr – wie ich meinte früh – mit der 9-Uhr-Gondel hoch, aber als ich ausstieg, lag der Startplatz bereits voller Schirme. Der Wind stand aus Osten an und es brodelte diese XC-Stimmung… Während ich mich fertig machte, starteten bereits die ersten Piloten, darunter auch die NOVA Team-Kollegen Chris Bessei, Stefan Lauth und später noch Peter Ertle. Der Startbart funktionierte zuverlässig. Ein wenig raus nach N und den Schenkel verlängern, dann Kurs Süd Richtung Pinzgau. Leider lag die Basis anfangs niedrig, so dass man jeden Bart mitnehmen sollte. Außerdem freute mich immer wieder das gute Gleiten des MENTOR 4 – gerade bei den ganzen kritischen Talquerungen am Anfang…

 

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Having passed the ski resort “Steinplatte” (left part of teh photo), you have mastered the first crux.

 

Eine leichte Bastelstunde gab es dann am Karstein, weil ich vom Wallerberg zur direkt weitergeflogen war. Aber im Pulk bastelt es sich leichter, die Thermik war insgesamt zuverlässig, und ich war mir sicher, dass die Rinnen auf der SO-Seite ziehen würden. Und das taten sie auch. Kurz überlegte ich, ob ich bereits früh das Jochbergtal hinüber zur Wurzhöhe oder dem Bärenbadkofel queren sollte. Aber ich entschied mich für die defensive Variante. Ich wollte zumachen und mindestens 150 km fliegen.

 

The next longer traverse is from Wallerberg to Karstein - you better fly high…

The next longer traverse is from Wallerberg to Karstein – you better fly high…

 

Am Pass Thurn kam ich ostseitig und hoch (zum ersten Mal auf 3000 m) an und querte alsbald zur Resterhöhe.

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Looking back north over Pass Thurn to Kitzbühel and Wilder Kaiser

 

Dort ging erst mal nix und ich flog direkt weiter zum Westausläufer des Wildkogels. Auch da ging nix. Arrrrrgh. Ich sah mich schon im Nordwindlee absaufen oder auf die Südseite des Tales queren. Kämpfen, Till, kämpfen, irgendwo muss es doch gehen. Und das tat es dann auch mit leichtem Talwindversatz östlich der Gondelbahn. Weiter als bis zum Gernkogel traute ich mich nicht, da es direkt am Gerlos / Königsleiten großflächig abschattete. Also umdrehen und ab nach Osten.

 

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Pinzgau looking west up to Gerlos Pass

 

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Pinzgau looking East – aren’t these clouds wonderful? A slightly pushes them into the valley.

 

Wegen des leichten, aber nie bösen Nordwinds stand die Wolkenstraße weiter draußen im Tal. Sie trug gut und es ging schön dahin – mit angenehm wenig Kreisen. An der Schmittenhöhe musste ich ein wenig nach dem Bart suchen, um mit maximaler Höhen den See zu queren, aber auch das klappt gut. Der Antennenbart am SW-Ausläufer des Hundstein ballerte mich gewohnt zuverlässig, schnell und kommod nach oben bis auf 3300 m. Sollte ich ins Rauriser oder ins Gasteiner Tal queren? Oder den Schenkel weiter Osten ausdehnen zum Hochegg oder gar Hochglocker? Immerhin war es ja schon 17 Uhr…

 

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Traversing Zeller See and looking north

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Zeller See with the beautiful cloud over Hundstein – maybe the best thermal in the Alps…

 

Ich entschied mich fürs Heimfliegen. Ich wollte unbedingt mal weiter kommen als nur bis nach Lofer… Und ich meinte, mit dem Studium der Endanflüge der Herren Sieglbauer und Teubert ein wenig mehr die theoretische Basis gelegt zu haben. Die Querung hinüber zum Steinernen Meer flog ich ziemlich direkt, da draußen die Wolken standen. Von Osten kam Peter Ertle wieder dazu. Nach dem Persailhorn ging es aber erst mal abwärts. So ein Sch… Also wieder umschalten auf „defensiven Kampfmodus“. Geduldig jeden Meter mitnehmen.

Mit Mühe erreichte ich genug Höhe, um hinüber in das Hochtal des Dießbachstausees zu schlüpfen. Wenig Landplätze da unten. Also eigentlich gar keine… Aber das Seehorn trug so wie ich erwartet hatte: Ja, ja, ja, rauf geht’s! Ebenso am Kammerlinghorn. Auch am Häuslhorn fand ich nochmals Thermik. Die Täler lagen bereits im Schatten, aber die steilen Westwände trugen noch. Bis auf 2075 m konnte ich Höhe gewinnen, dann war Schluss. Vermutlich auch der letzte Bart des Tages. Sollte ich damit soweit wie möglich ins Heutal abgleiten oder – was besser fürs Trampen ist – Richtung Schneizlreuth fliegen. Ich entschied mich für letzteres – und wäre noch um ein Haar in die EDR Reiteralm reingerauscht, weil ich meinte, dass Feiertag wäre…

 

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One of the last thermals of the day

 

Landung – pieseln – dann ein fettes Grinsen in Gesicht. Und ohne große Problem zurück nach Bergen trampen. Was für eine tolle Sportart!

Track: http://www.xcontest.org/world/de/fluge/details/:Gottbrath/5.6.2015/08:10

 

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NOVA Mentor 4 in the 2015/16 Pilots team colours

 

Hochfelln_15-06-05_Track