Crossalps 2014

Crossalps 2014

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Nachdem ich voriges Jahr aufgrund der X-Alps Teilnahme auf einen Start beim Crossalps verzichten musste, freute ich mich heuer umso mehr einen der begehrten Startplätze für den Jubiläumsbewerb ergattert zu haben.

Es ist schon ein irres Gefühl gemeinsam mit 110 Fliegern unten am Start zu stehen, nach einem letzten sorgfältigen Wettercheck vor dem Start erschien mir aufgrund des starken Westwindes die Route nach Osten am sinnvollsten.

Kurz vorm Startschuss setzte wie in Alptherm prognostiziert Regenschauer ein. Der Erste Aufstieg auf die Hochries war trotz des Regens, durch nette Gespräche mit Boxi und Pascal, sehr kurzweilig. Oben angelangt war erst mal nichts mit gemütliches einsitzen ins Hochrieshaus, da der Regen inzwischen wieder aufgehört und ein moderater Nordwestwind eingesetzt hatte. Meinem Plan folgend startete ich am Hochrieshaus mit einigen anderen Piloten die inzwischen eingetroffen waren. Ich konnte gemeinsam mit meinen Novateamkollegen Pascal Purin und Steve Nash die Hochries soarend überhöhen und praktisch ohne Höhenverlust in Richtung Kampenwand fliegen.

Vor der Ersten Talquerung hieß es nochmals maximale Höhe machen, um eventuell an der Kampenwand im Westwind wieder aufzusoaren zu können. Steve und ich mit unseren Mentoren hatten in etwa die gleiche Höhe, Pascal im nagelneuen Triton konnte seinen Überflug etwas höher starten als wir und kam dank der gewaltigen Gleitleitung um gut 300m höher als wir an der Kampenwand an. Er konnte von dort aus als einer der wenigen weiterfliegen. Steve und ich mussten im Tal am Fuße der Kampenwand einlanden und den Aufstieg zu Fuß in Angriff nehmen.

An der Kampenwand bekam ich dann von Christoph Weber den Tipp von einem kleinem Startplatz auf der Südseite der Kampenwand. Von diesem Startplatz konnte ich dann ein kleines Sonnenfenster nutzen, um die Kampenwand erst sehr langsam und mühsam, dann immer besser werdend überhöhen. Nach der Querung zum Hochgern konnte ich den Einstieg in die nächste Thermikquelle sehr tief aber problemlos finden, weiter ging der Flug über Hochfelln, Unternberg auf den Rauschberg.

Dort gab es eine freudige Überraschung, ich sah Pascal den ich das letzte Mal an der Kampenwand getroffen hatte, wieder. Die letzte Talquerung zur Zwieselalm konnten wir gemeinsam machen, Pascal drehte dann am Ende des Massivs um da dort die CTR Salzburg beginnt und ein Einfliegen automatisch die Disqualifikation bedeutet hätte. Da es aber erst 15 Uhr war, war ein Umdrehen mit Pascal keine Option für mich, ich flog daher so nah wie möglich an die CTR heran und spiralte dann ab und landete auf der letzten möglichen Wiese vor Beginn der CTR (ich hatte mir den Verlauf der CTR sehr genau angeschaut, denn ein Missgeschick wie bei X-Alps wollte ich mir nicht mehr leisten).

Mein ursprünglicher Plan, für das eher bescheidene Flugwetter war ein Wendepunkt von 50km, wenn alles super läuft maximal 60 km, musste aufgrund der doch einigermaßen guten Flugbedingungen, nochmal genau überdacht werden. Nach dem Zusammenlegen trabte ich also erstmals los Richtung Salzburg, mein GPS zeigte mir schon nach einigen Kilometern die Annäherung an Wendepunkt 50 Kilometer an. Nach einer kurzen Telefonkonferenz mit Christian Grohs (der seine Crossalps Teilnahme aufgrund einer Grippe leider absagen musste), war kurzfristig ein neuer Wendepunkt bei Kilometer 80 in Fuschl am See direkt vor der Red Bull Firmenzentrale, fixiert. Die 35 Kilometer von Salzburg nach Fuschl hatte ich viele, viele Begleiter die, die aufgrund des Wolkenbruchs mit mir am Radweg unterwegs waren.

 

Crossalpstomy (5)
Hier ein Bild vom Wendepunkt in Fuschl

Crossalpstomy (8)
Aufgrund des doch etwas längeren Heimweges (104km) musste ich die Sommerparty in Fuschl leider auslassen.

Crossalpstomy (12)

 

Nach einigen unfreiwilligen Irrwegen, Wasserdurchquerungen, ohne jede Pause und am Ende meiner Kräfte kam ich kurz vor 17 Uhr im Ziel an > Geschafft das härteste Rennen, an dem ich je teilgenommen habe und mein Wendepunkt am absoluten Limit. Mein Dank gilt ganz Besonders meiner Freundin Vera die schon einige Zeit im Ziel war und die mich die letzten Kilometer ins Ziel motiviert hat, allen meinen Sponsoren und dem gesamten Crossalpsteam für die tolle Organisation der sensationellen Veranstaltung.

Ich möchte aber auch allen anderen Teilnehmern/innen zu den außergewöhnlichen Leistungen gratulieren. Ganz besonders meinen Nova Teamkollegen/innen Vera (Platz 2 Damen), Pascal (Platz 3 Herren), Steve (Platz 11), Werner (Platz 16) und natürlich unserem Captain Till der aufgrund einer Magenverstimmung, den Sonntag nicht mehr nutzen konnte (bei Erreichen des Zieles hätte sein Wendepunkt aber den fantastischen 9 Platz bedeutet).

werner
Werner beim zeigen seines Wendepunktes

till
Till happy trotz seiner Magenverstimmung
Crossalps Vera (4)
Vera, Lisa, Christin am Stockerl

Crossalps Vera (8)
Sebastian, Pascal und ich am Stockerl

pokale
Die Bilanz des Crossalpswochenende Sieg Herren mit einer Wertungsstrecke von 192 km, Gewinner des HANWAG Crazy Walker Awards

Euer Tomy

 

Hier noch der Bericht von unserem Teamkollegen Vera Polaschegg und  Werner Luidolt > danke Vera und Werner:

All I need!

Bis 3 Tage vor den Crossalps hatte ich keinen Startplatz bzw. war auf der Warteliste an letzter Stelle gereiht – umso mehr freute es mich, das ich heuer nach ein paar Absagen anderer Piloten dabei sein durfte. Der gesamte Ablauf war im Grunde so wie ich es mir gewünscht habe: Ich bin kein großartiger Weitwanderer und so mußte ich auf meine fliegerische Stärke mit Flugwetter zählen. Der Start war nicht sehr erfolgsversprechend mit Landung am Fuße der Kampenwand. Nach einem kräfteraubenden Aufstieg konnte ich kurz vor der ankommenden Minifront einen Abgleiter zur Hochplatte, kurzen Aufstieg mit gerafften Schirm und Weiterflug bis südlich Siegsdorf machen. Der starke Westwind und lokale Schauer südlich vom Chiemsee erforderten eine Sicherheitslandung auf einer großen Wiese samt netter Begrüssung mit Saftwasser, Müsliriegel und Unterstand im Regen.

Danach gings der schönen Traun entlang nach Ruhpolding auf ein gemütliches Abendessen mitsamt Bier und Meeting mit Till. Hier bezog ich eine kleine Fremdenpension, da mein nächster Tag mit frühen Start am Rauschberg geplant war. Hier wollte ich weiter in den Osten bis zur CTA Salzburg fliegen und wieder zurück ins Ziel. Der Aufstieg war mit Start um 07:00 sehr zäh und weit. Nach Abflug um 11:30 bin ich beinahe abgesoffen und der Blick nach Osten mit den tief fliegenden Schirmen bei Bad Reichenhall war nicht sehr erfolgsversprechend sodas ich kurz vor der Zwieselalm umgedreht habe und gemeinsam mit Robert Heim über den Rauschberg und Hochfelln nach Hause geflogen bin. Für mich war es äußerst interessant den boarischen Wind in meinen Endanflug mit einzubauen und somit bis 1 km vors Ziel zu fliegen. 2.5 Stunden vor Schluss bestellte ich mein erstes Bier an der Bar und kann nur sagen: Ein extrem lässiger Event – ich komme wieder :-)

Statistik: Platz 16., 31 km gelaufen, 76 km geflogen und rund 3.000 Höhenmeter in 2 Tagen

Euer Werner

 

Mit Glühwürmchen und ohne Föhnmonster

Schon in der Vorbereitung steckten Lisa (Bauer) und ich die Köpfe zusammen, da war dann klar, dass wir bei den Crossalps auch zusammenpackelten. Glücklicherweise erschienen uns zwei Tage vorher noch zwei Supporter, Elly, superfit und einheimisch – ortskundig und Christian der zwei Urlaubtage opferte um uns Ladies zu servicieren. Leider schlief der Wind komplett ein als Lisa und ich von der Hochries starteten. Wir mussten auf der nächsten Alm einlanden und konnten unsere nächsten Taktik mit einem ehemaligen Fliegerkollegen den Lisa aufgabelte ausführlich besprechen.

Wir marschierten nun weiter auf die Hochplatte und ließen den einzigen Regen während einer Pause an uns vorbei ziehen. Von der Hochplatte konnten wir noch nähe Hochgern aufsoaren und bei prächtiger Aussicht ein ganzes Stück nach Osten gleiten. Es ist immer ein besonders angenehm die potentiellen Gehkilometer in der Luft abzuspulen. Nach einer vielleicht etwas zu gemütlichen Rast ging es dann noch 90 Minuten durch Glühwürmchenwälder weiter ostwärts und wieder retour. Mittlerweile war ich vom vielen Tratschen schon ein wenig heiser….Um halb eins konnten wir dann in unsere bereits aufgestellten Zelte schlüpfen.

Eigentlich war ja Föhn angesagt und dementsprechend nervös war ich, ob wir es wirklich heim schaffen, wenn wir versuchen sollten vom Hochgern zu starten und es nicht ging. Lisa erwies sich dabei als nicht nur optimistisch als auch geduldig und so ließ ich mich dann doch darauf ein. (ist ja ein Flugbewerb, probier ma´s halt, 40 km hatschen ist jetzt auch nicht so prickelnd). Nach einem zähen Start schaffte es Lisa nach ihrem Plan heim und ich auf Nummer sicher (nur nicht an der Südseite der Hochplatte absitzen) bis ca 7 km vor das Ziel. Im Ziel angekommen schmiss ich mich dann in den Bus, um Tomy mit den restlichen verbliebenen Magnesiumvorräten zu versorgen.

Eure Vera